Tipps und Regeln für eine gelungene, abwechslungsreiche Hochzeitsrede

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Am schönsten Tag im Leben von Ehefrau und Ehemann – der Hochzeit – gibt es Dinge, die einfach nicht fehlen dürfen. Dazu gehören z.B. der Brautstrauß, die Hochzeitstorte und auch der Hochzeitfotograf, der alles für die Ewigkeit festhält. Doch noch etwas anderes ist Bestandteil jeder Feier, wodurch Emotionen und Dankbarkeit in Worte gefasst werden können, ebenso humor- wie gefühlvoll: die Hochzeitsrede.

Emotionen und Dank in Worte fassen – Hochzeitsrede ist Bestandteil jedes Fests

Die Trauzeugen von Braut und Bräutigam haben vor dem Fest so einiges zu tun. Teile der Hochzeit bereiten sie vor, sie planen und organisieren viel, leisten dem Brautpaar vor dem Altar Beistand und halten eben oft auch eine Hochzeitsrede bzw. Ansprache. Doch nicht nur Trauzeugen stellen sich gemeinhin vor die versammelten Gäste und richten ein paar Worte an die Hochzeitsgesellschaft.

In aller Regel ist es auch das Brautpaar selbst, das eine Rede hält. So z.B. um sich für die Anwesenheit aller zu bedanken, ein Lob an das Organisationsteam der Feier auszusprechen oder um auf das noch bevorstehende, schmackhafte Buffet zu verweisen. Meist wird auch alles zusammen in eine Rede gepackt. Doch Rede ist nicht gleich Rede, hinsichtlich der Länge und der Qualität, gibt es große Unterschiede.

Für viele Gäste sind Hochzeitsreden ohne Frage einer der (emotionalen) Höhepunkte einer jeden Hochzeitsfeier, häufig wird dabei die eine oder andere Träne vergossen. Und das nicht nur auf Seiten des Redners oder der Rednerin sondern auch unter den Gästen. Im Vorfeld der Feier hat es derjenige, der die Rede hält, dabei aber nicht immer ganz leicht.

Er muss die Herausforderung bewältigen, die Gäste mit seinen Worten emotional zu packen und mitzureißen, ohne dabei zu viel bzw. zu Intimes preiszugeben und einen der Anwesenden damit gar zu beschämen. Deshalb sollen im Folgenden einige Tipps und Hinweise gegeben werden, wie man mit seiner Hochzeitsrede nicht langweilt, sondern für Unterhaltung, Witz und Abwechslung sorgt.

In aller Regel ist es auch das Brautpaar selbst, das eine Rede hält. (#01)

In aller Regel ist es auch das Brautpaar selbst, das eine Rede hält. (#01)

Die goldenen Regeln einer jeden Hochzeitsrede, Teil I – Für alle Redner

Für jede Rede gibt es wichtige Regeln, die einzuhalten sind, wenn diese im Gedächtnis der Gäste bleiben, und nicht in der Belanglosigkeit versinken soll – und das ganz unabhängig davon, von wem genau sie gehalten wird, ob Bräutigam, Braut, ein Vater der Beiden oder der Trauzeuge.

Die Länge
Nicht selten werden die Ansprachen zwischen den einzelnen Gängen gehalten, weshalb die Rede am Besten nicht länger als fünf bis maximal zehn Minuten dauern sollte. Aber: die Hochzeitsrede auch auf keinen Fall zu kurz halten. Unfreiwillig komisch für die Gäste wäre es, wenn der Redner – trotz einer eigentlich inhaltlich guten Ansprache – bereits nach einer Minute fertig ist und alles gesagt hat.

Die gute Mischung macht’s und das Brautpaar, aber auch die Gästeschar, wird es dem Vortragenden danken. Bewährt und in der Praxis als angenehme – und nicht zu ausschweifende – Länge, haben sich ca. fünf Minuten etabliert.

Einer der wichtigsten Tipps hierzu: unbedingt eine Rednerliste erstellen. Dies übernimmt häufig der Trauzeuge. Die Rednerliste erleichtert das Prozedere ungemein und hilft, Ordnung und den Überblick zu wahren. Und: die einzelnen Reden – falls mehrere Ansprachen u.a. vom Bräutigam, der Braut oder dem Trauzeugen gehalten werden – können dadurch auch inhaltlich gut aufeinander abgestimmt werden.

Zudem sollten die Verantwortlichen nicht vergessen, das Service-Personal des Restaurants über die Ansprachen bzw. deren Zeitpunkt, zu informieren. Währenddessen wird nämlich kein Essen serviert.

Ordnung muss sein: Die Gliederung

Eine geeignete, gut gegliederte Hochzeitsrede besteht in aller Regel aus vier Teilen:

  • der Begrüßung: sie ist das „Intro“ der Hochzeitsrede, der Vorspann wenn man so will. Die wichtigsten Personen, an die sich die Rede richtet, also vor allem Braut und Bräutigam, sollten mit Namen angesprochen werden
  • der Einleitung: sie leitet über zum Hauptteil der Rede, zum Kern. Wichtig ist hier, eine passende Überleitung von der Begrüßung zum Hauptthema zu finden (z.B. in Form eines Zitats oder eines kurzen, fünf- bis maximal zehnzeiligen Gedichts)
  • dem Hauptteil: der Höhepunkt der Hochzeitsrede. Das Wichtigste wird hier erwähnt, weshalb bei der Vorbereitung hier die meiste Zeit aufgewendet wird
  • dem Schluss: hier gilt die Devise: kurz und knapp. Schön ist ein humorvoller, gerne auch ein wenig satirischer Schlusssatz, der die Hochzeitsrede dann gekonnt abschließt
Einer der wichtigsten Tipps hierzu: unbedingt eine Rednerliste erstellen. Dies übernimmt häufig der Trauzeuge. (#02)

Einer der wichtigsten Tipps hierzu: unbedingt eine Rednerliste erstellen. Dies übernimmt häufig der Trauzeuge. (#02)

Die goldenen Regeln der Hochzeitsrede, Teil II – Für den Trauzeugen und die Eltern

Das Wichtigste beim Hauptteil der Hochzeitsrede ist, die Gäste nicht zu langweilen. Dies erreicht man am besten, indem man auf abgegriffene Allgemeinplätze, Klischees und zu oft gehörte, langweilige Formulierungen verzichtet. Auch dieser Tipp gilt natürlich wieder für alle Redner: den Bräutigam, die Braut, den Trauzeugen und auch die Eltern des Brautpaars.

Folgender Tipp bzgl. des Inhaltes der Rede aber richten sich nur an Trauzeugen und die Eltern des Brautpaares: wichtig ist, für den Hauptteil an wichtige Infos zu kommen, die man später dann in der Ansprache erwähnen sollte. Informationen, die das Brautpaar natürlich kennt, Außenstehende aber, wie eben z.B. der Trauzeuge, oft erst noch einholen müssen.

Zu klären sind etwa folgende Fragen:

  • wann und wo hat sich das Brautpaar kennengelernt?
  • wie genau haben sich Braut und Bräutigam kennengelernt?
  • wer machte wem, und vor allem WIE, den Heiratsantrag?
  • gibt es lustige, besondere Anekdoten aus der Vergangenheit?
  • existieren witzige Gemeinsamkeiten, die man in die Rede einbauen könnte?

Die Gäste werden es dem Trauzeugen oder auch den Eltern, je nachdem wer die Hochzeitsrede hält, hoch anrechnen und zu würdigen wissen, wenn ein paar heitere, persönliche Einblicke und Infos über die Beziehung des Brautpaars gegeben werden. Aber aufpassen: mit der Intimität sollte man es auch hier nicht übertreiben und die Grenzen der Privatsphäre müssen jederzeit gewahrt werden.

Hochzeitsrede unbedingt im Stehen halten, am besten an einem Ort, der von jedem der Gäste gut gesehen wird. (#03)

Hochzeitsrede unbedingt im Stehen halten, am besten an einem Ort, der von jedem der Gäste gut gesehen wird. (#03)

Geheimtipps für die gelungene Hochzeitsrede

Neben diesen wichtigen, goldenen Regeln der Hochzeitsrede, existieren noch ein paar Geheimtipps und Hinweise, deren Beachtung dafür sorgen, dass die Rede gelingt: um nämlich schon von Beginn an die Aufmerksamkeit der Gäste und Zuhörer auf seiner Seite zu haben, sollte man versuchen, seine Hochzeitsrede gleich mit einem echten „Kracher“, einem sog. „Hook“, zu beginnen.

Ein besonderer „Wow“- oder „A-ha“-Effekt gleich zu Anfang, ist bereits die halbe Miete. An dieser Stelle sollte man auf ein altbackenes, langweiliges „Schön, dass ihr alle da seid“ oder „Wie ihr alle wisst, soll dies der schönste Tag im Leben des Brautpaares sein“ etc., verzichten. Vielmehr würden ein guter Witz, ein passendes Zitat oder eine unerwartete, spannende Info, mit der niemand rechnet, sofort das Interesse der Gäste wecken.

Bei der Ansprache ist es wichtig, schon von Anfang an ALLE Zuhörer anzusprechen und jeden mit ins Boot zu holen. Der Redner sollte daher versuchen, jeden im Saal zu involvieren, anstatt sich z.B. nur an einige wenige Gäste zu richten. Er sollte den Kontakt zu allen suchen, den Blick im Saal umherschweifen lassen und sich nicht nur auf einige wenige Personen konzentrieren.

Weitere Tipps:

  • die Hochzeitsrede unbedingt im Stehen halten, am besten an einem Ort, der von jedem der Gäste gut gesehen wird. Im Sitzen wird der Redner schlecht verstanden, die Ansprache geht unter und die ganze Mühe der Vorbereitung war daher umsonst
  • entscheidend ist auch, langsam, klar und deutlich zu sprechen. Bei großen Feiern bzw. in einem weitläufigen Saal, sollte daher auch ein Mikrofon genutzt werden
  • mit der Hochzeitsrede erste dann beginnen, wenn absolute Stille im Saal und Konzentration unter den Gästen herrscht. Bis es soweit ist, kann man durchaus mit dem berühmten Schlag gegen das Sektglas nachhelfen, sich räuspern oder einmal kurz „Ich bitte um eure kurze Aufmerksamkeit“ ins Mikro sagen
  • und zuletzt bedarf es natürlich auch der adäquaten Körpersprache: auf keinen Fall steif wie ein Stock dastehen, aber auch nicht wild und hypernervös mit den Händen herumfuchteln und gestikulieren. Mit einer bequemen Gelöst- und Lockerheit sowie gemütlichen, entspannten Haltung, ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite

Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild:teksomolika-#01: IVASHstudio-#02:usu79 -#03: teksomolika

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