Wie viele Trauzeugen darf man haben?

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Die Hochzeit wird geplant, die Gäste werden eingeladen. Nun stellt sich die Frage: Wie viele Trauzeugen darf man haben? Was viele nicht wissen: Eigentlich braucht es keinen Trauzeugen bei einer Hochzeit in Deutschland.

Wie viele Trauzeugen darf man haben: Anzahl und Notwendigkeit

Ehe die Frage: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, geklärt wird, stellt sich häufiger ein ganzes anderes Thema zur Diskussion. Wer soll überhaupt Trauzeuge werden? Die eigene Mutter oder die beste Freundin? Der langjährige Kumpel oder der große Bruder? Gleichzeitig wird es für das Hochzeitspaar brenzlig: Wenn Person A zum Trauzeugen bestimmt wird, sich Person B aber ebenfalls darüber gefreut hätte, wird Letztere vor den Kopf gestoßen. Um die Situation zu retten, werden A und B als Trauzeugen benannt. Spätestens jetzt fragt sich das Brautpaar: Wie viele Trauzeugen darf man haben?

Standesamtliche Trauung ist Pflicht

Niemand kann in Deutschland einfach so heiraten. Damit die Hochzeit bzw. die Ehe vor dem Gesetz anerkannt ist, muss eine standesamtliche Trauung erfolgen. Vor dem Gesetz zählt nämlich nur das! Bei der Anmeldung der Hochzeit beim Standesamt wird jedoch die Frage gestellt, bei der es sich um Anzahl und Namen der Trauzeugen handelt. Wer soll benannt werden und soll es mehrere Trauzeugengeben? Schon auf dem Standesamt wird daher auch die Frage gestellt: Wie viele Trauzeugen darf man haben?

Niemand kann in Deutschland einfach so heiraten. Damit die Hochzeit bzw. die Ehe vor dem Gesetz anerkannt ist, muss eine standesamtliche Trauung erfolgen.  ( Foto: Adobe Stock -  nastasenko )

Niemand kann in Deutschland einfach so heiraten. Damit die Hochzeit bzw. die Ehe vor dem Gesetz anerkannt ist, muss eine standesamtliche Trauung erfolgen. ( Foto: Adobe Stock – nastasenko )

 

Braut und Bräutigam sind wichtig

Es gibt viele wichtige Punkte vor der Hochzeit zu klären. Wenn dann der Standesbeamte sagt, dass das alles unwichtig sei und es nur auf Braut und Bräutigam ankäme, wirkt das wie ein Hohn. Dabei ist es in Deutschland tatsächlich so, dass es zum Heiraten nur die beiden braucht. Weder Gäste noch Trauzeugen sind wirklich nötig, aber natürlich machen sie eine Hochzeit zu dem romantischen Ereignis, das sich die meisten darunter vorstellen.

Bereits seit 1998 werden keine Trauzeugen mehr benötigt und die Frage: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, ist völlig unnötig. Wirklich gebraucht wird nämlich kein einziger, und wer als Brautpaar niemanden vor den Kopf stoßen möchte, sollte sich eventuell tatsächlich gegen die Benennung eines Trauzeugen entscheiden. Dies ist nur dann nicht möglich, wenn zwei Menschen in der Schweiz heiraten wollen, denn dort sind Trauzeugen bei der zivilen Hochzeit vorgeschrieben.

Das sagt das Standesamt

Auf Nachfragen sagt fast jedes Standesamt, dass maximal eine weitere Person vor dem Traualtar Platz nehmen darf. Das heißt, dass pro Brautpaar zwei Trauzeugen (für jeden Partner einer) zulässig sind. Dies hat aber in der Regel weniger mit einer erlaubten Höchstzahl als vielmehr mit dem vorhandenen Platz zu tun.

Ein Standesamt ist kein Festsaal und der Platz hier begrenzt. Anders sieht es aus, wenn zum Beispiel im Freien geheiratet wird. Hier ist es leicht möglich, mehrere Trauzeugen zu bestimmen, die auch mit nach vorn treten dürfen. Die Niederschrift zur Eheschließung ist höchstens von einem Trauzeugen zu unterschreiben.

Das Geschlecht der Trauzeugen ist übrigens egal, sodass die Braut auch einen männlichen und der Bräutigam einen weiblichen Trauzeugen benennen kann.

Hat die Hochzeit einen muslimischen Hintergrund, sind zwei Trauzeugen zu benennen. ( Foto: Adobe Stock - Wedding photography )

Hat die Hochzeit einen muslimischen Hintergrund, sind zwei Trauzeugen zu benennen. ( Foto: Adobe Stock – Wedding photography )

 

Und in anderen Religionen?

Hat die Hochzeit einen muslimischen Hintergrund, sind zwei Trauzeugen zu benennen. Beide müssen ebenfalls islamischen Glaubens sein. Dies gilt auch bei jüdischen Hochzeiten, zwei Trauzeugen sind dabei Pflicht. Jetzt wird es aber kompliziert: Bei einer orthodoxen Synagoge sind nur zwei Männer als Trauzeugen zulässig. Weibliche Trauzeugen hingegen sind im progressiven Judentum erlaubt.

Wie viele Trauzeugen darf man haben? Und wie viele sind sinnvoll?

Die Frage: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, zielt auf ein gewisses Maximum an Helfern und guten Freunden ab. Doch sinnvoll ist es auch, sich zu fragen, ob und wie viele Helfer wirklich sinnvoll sind.

Die meisten Menschen sind vor der Hochzeit enorm aufgeregt und benötigen ein wenig seelischen Beistand. Ob ein oder zwei Trauzeugen dann zur Seite stehen, ist erst einmal nebensächlich, Hauptsache, die Person oder die Personen ist/sind wirklich hilfreich. Der Helfer steht dann sowohl emotional als auch mit aller Tatkraft zur Seite und sorgt dafür, dass die Hochzeit möglichst ein Erfolg wird.

Er oder sie kann die standesamtliche und die kirchliche Trauung mit vorbereiten, wird vielleicht auch die Hochzeitsspiele gestalten und hilft dabei, alles rund um die Gäste zu koordinieren. Es ist daher empfehlenswert, sich die Wahl des Trauzeugen gut zu überlegen.

Die Frage ist nicht nur: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, sondern auch, was ein guter Trauzeuge alles können muss.  ( Foto: Adobe Stock - micromonkey  )

Die Frage ist nicht nur: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, sondern auch, was ein guter Trauzeuge alles können muss. ( Foto: Adobe Stock – micromonkey )

 

Die Anforderungen an einen Trauzeugen

Die Frage ist nicht nur: „Wie viele Trauzeugen darf man haben?“, sondern auch, was ein guter Trauzeuge alles können muss. Die Merkmale guter Trauzeugen sind vielschichtig, wobei wohl kaum eine Braut oder ein Bräutigam zuerst eine Checkliste durchgehen wird: Entspricht die gewählte Person den Punkten auf der Liste? Dennoch ist es durchaus die eine oder andere Überlegung wert und die Entscheidung für oder gegen eine Person als Trauzeuge kann maßgeblich für das Gelingen der Hochzeitsfeier sein.

Die folgenden Punkte sind für die Auswahl der Trauzeugen relevant:

  • Alter

    In Deutschland gibt es bezüglich der Trauzeugen zwar das Gesetz, dass diese nicht wirklich nötig sind. Doch wenn sie benannt werden, müssen sie wenigstens 18 Jahre alt sein. Nur dann können sie rechtlich anerkannt eine Trauung bezeugen. Ausnahme: Bei einer evangelischen oder katholischen Trauung kann ein Trauzeuge auch unter 18 Jahre alt sein, das Mindestalter liegt hier bei 14 Jahren. In dem Alter wird die sogenannte Religionsmündigkeit erreicht und die ist für die Heirat ausreichend bzw. wichtiger als die Volljährigkeit.

  • Gesundheit

    Trauzeugen müssen geistig und körperlich gesund bzw. in der Lage sein, einer Trauung aufmerksam zu folgen. Außerdem sollte der Trauzeuge der Sprache mächtig sein, in der die Trauung abgehalten wird.

  • Vertrautheit

    Neben den Faktoren, die nicht beeinflussbar sind (Alter und Gesundheit) ist für die Auswahl der Trauzeugen auch der Grad der Vertrautheit wichtig. Denn nach den obigen Kriterien kommen viele Menschen in Betracht. Wirklich vertraut und als emotionale Stütze geeignet sind aber nur wenige. Dabei muss keine fast lebenslange Freundschaft bestehen, wichtiger ist vielmehr, ob und inwieweit sich Braut und Trauzeuge oder Bräutigam und Trauzeuge verstehen.

Neben den Faktoren, die nicht beeinflussbar sind (Alter und Gesundheit) ist für die Auswahl der Trauzeugen auch der Grad der Vertrautheit wichtig. ( Foto: Adobe Stock - Wedding photography )

Neben den Faktoren, die nicht beeinflussbar sind (Alter und Gesundheit) ist für die Auswahl der Trauzeugen auch der Grad der Vertrautheit wichtig. ( Foto: Adobe Stock – Wedding photography )

 

Was macht überhaupt ein Trauzeuge bei der Hochzeit?

Als klassische Aufgabe gilt das Aufbewahren und Mitbringen der Ringe zur Hochzeit. Der künftige Ehemann bekommt diese dann übergeben. Viele Trauzeugen haben überdies die Aufgabe, die Hochzeit vorzubereiten. Das heißt, sie organisieren den Junggesellenabschied oder die Brautparty, mit denen Braut oder Bräutigam überrascht werden.

Da zur Hochzeit nicht nur die Trauung selbst, sondern auch die Feier gehört, kann der Trauzeuge in Zusammenarbeit mit anderen Trauzeugen oder eigens dafür benannten Personen die Feier vorbereiten. Spiele und Reden gehören dazu, auch einige Überraschungen werden in der Regel geplant. Außerdem übernehmen die Trauzeugen das Einweisen der Gäste, denn das Brautpaar dürfte spätestens an diesem Punkt heillos überfordert sein.

Alles in allem sorgen die Trauzeugen somit für einen reibungslosen Ablauf der gesamten Feier. Sie kümmern sich zudem darum, dass der Zeitplan nicht durcheinandergerät und dass eventuelle Programmhöhepunkte wirklich stattfinden können. Im besten Fall organisieren sie auch die Kinderbetreuung, sollte ein solche nötig und möglich sein.

Weibliche Trauzeugen haben noch ganz andere Aufgaben. Sie helfen nämlich der Braut bei ihrem Outfit. Die beste Freundin, Mutter oder andere Person, die als Trauzeugin benannt wurde, ist ständige Begleiterin und sorgt dafür, dass alles sitzt. Make-up, Frisur und Kleid müssen arrangiert werden, kleine Patzer werden ausgeglichen, ehe die übrigen Gäste sie bemerken. Kurzum: Die Trauzeugin kann so etwas wie die gute Seele der Braut sein und kümmert sich um deren glänzenden Auftritt, der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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